Norbert Hänsli
 
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Selbstverletzung

Immer mehr junge Menschen verletzen sich absichtlich selbst – zwanghaft und heimlich. Sie tun dies, um einer inneren Anspannung Luft zu verschaffen oder «um sich selbst zu spüren». Das Verhalten ist ein Notsignal.

Selbstverletzendes Verhalten – ein Notsignal

Wenn Menschen sich Verletzungen zufügen, sich «ritzen», damit aber nicht bezwecken, sich das Leben zu nehmen, wird dafür der Fachbegriff «Selbstverletzendes Verhalten» (SVV) verwendet. Ein Prozent der Bevölkerung ist betroffen. Die meisten sind zwischen 14 und 30 Jahre alt und kommen aus allen sozialen Schichten. Die Betroffenen, zu 80 Prozent junge Frauen, ritzen sich mit Messern oder Glasscherben in die Unterarme, die Beine, den Bauch. Oft wird ihr Verhalten von der Umgebung nicht wahrgenommen, da die Schnitte, die Wunden gut versteckt werden. Die Scham über die Tat ist gross, die Jugendlichen spüren Ekel und Enttäuschung über sich selbst. Entsprechend hoch ist die Dunkelziffer. Oft ist der Verlauf wellenförmig und wechselt bei Chronifizierung ab mit Essstörungen (vorwiegend Bulimie) und Alkoholmissbrauch. Information – und sofortige Therapie – sind daher unerlässlich.

 

Vorträge und Workshops

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Phänomen des selbstverletzenden Verhaltens. Regelmässig halte ich Referate zum Thema, zum Beispiel an der PH Zürich. Gerne stehe ich für Vorträge, Workshops und Supervisionen zur Verfügung, sei es für Teams in sozialen Institutionen, Lehrpersonen oder Medien.

Weiterbildungsangebot

Für Mitarbeitende im Feld Suchthilfe bietet das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung der Universität Zürich ISGF regelmässig eine Weiterbildung zum Thema «Adoleszenz zwischen Selbstfindung und Sucht statt» an. Sie beschäftigt sich mit dem Risikoverhalten in den Bereichen Substanzkonsum, Selbstverletzung und Onlinesucht: www.isgf.uzh.ch

Einen einführenden Text zum Thema finden Sie hier: Selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen